Moritz Rittmeyer 2

Von der Sozialen Arbeit in die Unternehmensberatung

Unser Kollege Moritz Rittmeyer über seinen Weg von der Sozialen Arbeit zur Beratungstätigkeit bei Janus: seine Gründe für den Branchenwechsel, seine Erfahrungen während der Trainee-Zeit und Aussichten in der Rolle als Young Professional.

Ein kurzer Rückblick in den Winter 2021: Mir war nach vielen Jahren in der Erwachsenenbildung und Sozialen Arbeit schon seit längerem klar, dass mein beruflicher Weg nochmals einen Richtungswechsel und "frischen Wind" brauchte. In der Arbeit mit jungen Erwachsenen hatte ich gelernt, was es bedeutet, die Entwicklung einer Persönlichkeit zu begleiten und manchmal an den richtigen Stellen wichtige Impulse zu geben (und selbst zu bekommen!). Die Arbeit mit Gruppen hatte mich gelehrt, ein Gespür für Prozesse und Dynamiken zu entwickeln und vor allem gut zu beobachten und zuzuhören. Ich liebte meine Arbeit und dennoch war mir klar, dass meine Reise an diesem Punkt nicht vorbei war, sondern weitergehen musste. Ich könnte jetzt schreiben, dass sich alles einfach gefügt hätte (was es irgendwann tatsächlich tat - siehe unten), aber erst einmal waren da vor allem: winterliche Kälte, viel leerer Raum und noch mehr Fragen. Was war der richtige nächste Schritt? Welche Richtung sollte ich einschlagen? Was, wenn ich scheiterte? 

Der Blick von Außen

Geholfen hat mir damals ein wunderbares Gespräch mit Dr. med. Eva Müller-Dannecker, die mir im Rahmen ihrer eigenen Coaching-Ausbildung eine Übungsstunde anbot - eine Win-Win-Situation also. Auch wenn eine einzige Coaching-Session meist keine schnellen Wunderlösungen verspricht, half sie mir vor allem dabei, meinen bisherigen Werdegang und meine persönlichen (Lebens-)Erfahrungen zu reflektieren und etwas mehr davon zu erlangen, was mir davor größtenteils gefehlt hatte: Klarheit. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass der Knoten damit schlagartig geplatzt war: Auf eine kurze Job- und Ortssuche (noch wohnte ich in der Nähe von Bremen) folgte mein persönlicher Volltreffer: ein Ort im heimatlichen Süden in der Nähe der Berge und ein Unternehmen, welches nicht nur systemische Beratung, Coaching und Organisationsentwicklung anbietet, sondern auch einen potenziellen Hafen für meine eigenen Werte, Ziele, Motivationen und Vorstellungen von Zusammenarbeit darstellt. Und noch wichtiger: Ein Ort, an dem ich weiterlernen und mich gleichzeitig direkt mit meiner Erfahrung einbringen konnte. Schon nach dem ersten virtuellen Kennenlernen mit Tine Gasser, Martina Goldhorn und Clara-Luise Gördes sagte mir mein Bauchgefühl "Das ist dieser Ort!" - und ich setzte nur wenige Wochen später meine Unterschrift unter den Vertrag. Coaching-Ausbildung: check, Traineestelle - check, Beratungsunternehmen - check!

Zwei Jahre lernen

Es ist schwer, die Erfahrungen zweier intensiver Jahre in einen kurzen Text zu packen, ohne oberflächlich oder ausschweifend zu werden. Natürlich habe ich durch zahlreiche Projekte, die ich begleiten und durchführen durfte, meinen eigenen Beratungs- und Trainingsansatz geschärft und weiterentwickelt. Natürlich bin ich allen Kolleginnen und Kollegen bei Janus für jeden neuen Blick, jeden Impuls und das wertvolle Feedback dankbar - ich habe dadurch wahnsinnig viel gelernt und mitgenommen. Und selbstverständlich waren es nicht nur die Erfolge, sondern auch und vor allem meine Fehler, die mir auf manchmal herausfordernde Art und Weise gezeigt haben, wo meine Lernfelder und blinden Flecken waren und sind. Dankbar bin ich in jedem Fall meinem Team für viel Feedback und Vertrauen und auch meiner Ausbildungsleiterin (und jetzigen Kollegin) Jasmine Harde, die mir im Rahmen der Coaching-Ausbildung bei Janus einmal mehr gezeigt hat, wie wertvoll und zugleich herausfordernd wirkliche Prozessbegleitung sein kann.

Dass gemeinsames Lernen und Wachsen bei Janus gewissermaßen in die DNA geschrieben sind, waren keine leeren Worte im Leitbild, das mich vom ersten Kontakt an mit einer bestimmten Aussage angezogen hatte: "Persönlichkeit haben bedeutet für uns, sich selbst und seine Grenzen recht gut zu kennen. Sie ist so weit wie möglich aufrichtig mit sich selbst und anderen und bleibt berühr- und beeindruckbar". Dieser Ort, an welchem ich die beschriebene Sichtweise auf Menschen und Persönlichkeit nicht nur selbst in der Zusammenarbeit mit meinem eigenen Team erfahre, sondern auch in meiner Arbeit weitergeben kann, schien mir genau der richtige zu sein. Das bestätigen mir meine Erfahrungen der letzten zwei Jahre immer wieder: Viele Erkenntnisse sind oft im Dialog entstanden und am meisten habe ich oft dann gelernt, wenn ich meinen eigenen Blick von Außen zugelassen habe: beim Zuhören, beim Raum geben und beim Beobachten. Und am Ende immer auch dann, wenn ich aufrichtig mit mir selbst war.

Ausblick

Ist diese Zeit des Lernens mit meiner neuen Rolle als Young Professional bei Janus nun vorbei? Natürlich nicht. Veränderung und Entwicklung werden weiterhin zentrale Inhalte meiner Arbeit sein. Meine Ziele sind daher dieselben wie zuvor: Ich möchte Veränderung ermöglichen, Prozesse begleiten und am Ende des Tages meinen Teil dazu beitragen, dass sich Menschen besser (selbst) verstehen. Ich freue mich auf viele weitere interne und externe Projekte, liebe Kolleginnen und Kollegen.

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