23.03.2016

Das Leben ist doch kein Wunschkonzert! Oder?

In Nordrhein-Westfalen können Schüler in einem Gymnasium entscheiden, ob sie um 8 Uhr oder lieber erst um kurz vor neun zum Unterricht kommen laut Spiegel-Meldung vom 18. März 2016. Endlich, dachte ich mir beim Lesen.

Ich habe mich immer gefragt, wem der frühe deutsche Schulanfang zwischen 7:15 und 8 Uhr dient – denn zwei Drittel der Schüler sind vom Schlaftyp „Eulen“ und hängen in der ersten Stunde zwar wach aber schläfrig und nicht aufnahmefähig in den Stühlen.

Aber darum geht’s eigentlich gar nicht. Vielmehr: Wie gut schöpfen SIE mit IHREM Team die Gestaltungsmöglichkeiten aus? Wie gut kennen Sie die Bedürfnisse in Ihrem Team – und am wichtigsten – Ihre eigenen? Sie denken sich vielleicht: Gleitzeit haben wir schon und Home office auch.

Menschen, deren Bedürfnisse und Wünsche ernst genommen werden, kooperieren lieber.

Ich erlebe in meiner Arbeit als Coach und Teamentwicklerin immer wieder, dass wenig darüber gesprochen wird, was jeder braucht und geben kann, um die Leistung zu erbringen, die dem Einzelnen und auch dem Team Anerkennung, Entwicklung und Freiraum gibt. Oder wann haben Sie das letzte Mal mit Ihrem Team darüber gesprochen, wie Sie als Führungskraft ticken, was  Ihnen wichtig ist, was Sie vom Team brauchen, damit Sie in Ihrer Rolle wirksam sind und sich wohl fühlen?

Das Leben ist kein Wunschkonzert? Wer weiß das schon…. Ich glaube jedenfalls, ohne wünschen passiert erst mal gar nichts, oder wenig. Wie viel Dialog findet zwischen Ihnen als Führungskraft und dem Team statt, bei dem über gegenseitige Bedürfnisse und Befindlichkeiten gesprochen wird. Fragen wie: Was bewegt mich derzeit im Team? Was macht mir Sorgen? Was brauche ich, damit ich besser beitragen kann? Was schätzt ihr an mir? Was schätze ich an euch? Was hatte hier bislang keinen Platz obwohl ich es gern einbringen würde?

Ohne Wünschen passiert erst einmal gar nichts.

Manche Führungskräfte sagen mir, dass diese Fragen eine Pandorabox aufmachen: Wer will schon so viele Gefühle und Bedürfnisse hören? Am Ende wird erwartet, dass ich das alles erfülle… Eben nicht. Gehört werden damit, ernstgenommen werden und gemeinsam ausloten, was davon realisierbar ist und auf welche Art. Durch diese Art des Austauschs steigt die Selbstverantwortung des Teams, nimmt das gegenseitige Vertrauen und bilaterale Unterstützung zu. Das entlastet vor allem … den Chef!

Über längere Zeit unbefriedigte Bedürfnisse zum Beispiel nach Entwicklung, Wertschätzung oder Zugehörigkeit führen zu Rückzug, Zynismus, bis hin zu Sabotage. Menschen, die mit dem Stinkefinger in der Tasche arbeiten, haben zwar viel Energie – nur fließt sie eben nicht in die Richtung, die einen kraftvollen Beitrag zur Teamleistung liefert.

Wir bei Janus sind Profis darin, einen Raum und Prozess zu schaffen, in dem ein aufrichtiger Dialog  zu diesen Fragen im Team stattfindet – mit dem Ziel, Lebensfreundlichkeit und ökonomischen Erfolg zusammen zu bringen.

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Monika Merkle
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monika.merkle@janusteam.de