21.01.2016

Der Kern von Führung.

Bei all‘ dem, was man so täglich als Führungskraft so tut (in Meetings sitzen, Präsentationen vorbereiten, kleine und große Entscheidungen treffen, mit Kunden zu Abend essen, netzwerken, gegen einen Widersacher intrigieren, repräsentieren, Verantwortung tragen, reisen, redenredenreden …) , droht in Vergessenheit zu geraten, was der eigentliche Kern von Führung ist. Wissen Sie es?

Woran messen wir Führungserfolg?

Auf welche Weise trägt Führung zur Wertschöpfung in einem Unternehmen bei? Woran muss man Führung also unbedingt messen und wofür muss man seine Führungskräfte und sich selbst unbedingt verantwortlich machen?

Die Antwort liegt schon im Begriff. Eine Führungskraft wirkt ein … auf Geführte. Sie ist NICHTS ohne Geführte. Sie DIENT den Geführten. Je stärker+besser+leistungsfähiger+leistungsbereiter diese sind, desto erfolgreicher ist die Führung. Die Leistung der Führungskraft bemisst sich ausschließlich an der Leistungsfähigkeit der Geführten. Die erste Kernaufgabe von Führung ist, die Menschen im eigenen Verantwortungsbereich (am besten auch darüber hinaus) stark zu machen.

Da Mitarbeiter ohne die Zusammenarbeit mit Kollegen in einem Unternehmen heutzutage praktisch NICHTS zustande bringen, ist die zweite Kernaufgabe von Führung, die Zusammenarbeit von starken Menschen zu organisieren. Und zwar so, dass die Stärken sich ergänzen, bereichern, gegenseitig befruchten und möglichst potenzieren.

Eine richtig gute Führungskraft erkennen Sie nicht an den Zahlen. Diese können auf Zufall, Glück, Einmaleffekten, guter Konjunktur, einer einzigen zündenden Idee, den guten Vorarbeiten anderer oder des eigenen Vorgängers u. a. beruhen. Sie erkennen sie auch nicht an eloquentem oder irgendwie heldenhaftem Auftritt. Sie erkennen sie daran, dass da fachlich und seelisch starke, selbstbewusste und ihres eigenen Wertes gewisse  Menschen arbeiten, die ihre Arbeit gut, gerne und mit Leidenschaft tun und es zudem meist herrlich finden, zusammen zu arbeiten, weil sie dabei nicht nur Freude haben sondern gute, gemeinsame Leistungen erbringen.

Man kann nicht gleichzeitig führen UND hierarchische Macht ausüben.

Führen ist das Gegenteil von Macht ausüben. Es ist unendlich anspruchsvoller und gleichzeitig beglückender. Reinhard Sprenger schreibt in seinem wieder lesenswerten Buch „Radikal führen“ auf Seite 281 die goldene Regel für Führungskräfte auf: „Befähige andere, erfolgreich zu sein.“ Und später, ein wenig bescheidener: „Stehen Sie wenigstens nicht im Weg rum!“ Das ist mehr, als viele Führungskräfte hinkriegen. Man muss schon sehr selbst-bewusst sein, um wirklich zu dienen und seine eigene Größe davon abzuleiten, andere Menschen groß zu machen.

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Dr. Carsten Schäper
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