13.07.2016

Embodiment Selbstexperiment (1-2 Minuten)

Es gehört zu den verblüffendsten kognitionspsychologischen Erkenntnissen, dass Psyche und Körper sich WECHSELSEITIG beeinflussen. Also, dass psychische Zustände sich körperlich (in Haltung, Mimik, Gestik, Stimme, …) ausdrücken und - dass umgekehrt - Körperzustände Einfluss haben auf Kognition (Einstellungen, Urteile …) und Emotion. Diese Wechselwirkung wird unter dem Stichwort Embodiment diskutiert.

Sie können das folgende Experiment allein durchführen. Dazu lesen Sie sich zunächst die Beschreibung durch, dann führen Sie die Schritte aus. Gerne können Sie auch jemand anderen durch dieses Experiment führen.

Verschränken Sie die Arme vor dem Körper, lassen Sie die Schultern ein bisschen nach vorne fallen, so als ob Sie etwas kleiner werden würden, sich in sich zurückziehen. Erinnern Sie sich an eine Situation in der letzten Woche in der Sie sich über jemanden geärgert haben. Holen Sie sich diese Situation noch einmal vor Augen… (max. 10 Sek). Spüren Sie, wie es sich anfühlt ... (Wer war es über den Sie sich geärgert haben? Was war der Auslöser? Wo wird es vielleicht eng oder heiß oder was verändert sich bei Ihnen? ...)

Nun öffnen Sie die Arme, rutschen auf dem Stuhl so weit nach vorne, dass sich Ihre Wirbelsäule aufrichten kann. Konzentrieren Sie sich beim Atmen für ein paar Atemzüge auf die Worte AUF und AB. Beim Einatmen denken Sie AUF, bei Ausatmen AB. Dann verlängern Sie bei jedem Einatmen die Wirbelsäule.

Nun machen Sie sich klar, dass Sie Hitze absondern. Sie können sich vorstellen, wie diese Körperwärme Ihren Körper umhüllt. Sie können sich zusätzlich eine Farbe für die Körperwärme vorstellen. Mit Ihrer Vorstellungskraft dehnen Sie dann diesen Raum, der um Sie herum entsteht, noch ein bisschen aus.

Dann lassen Sie Ihr Kinn dank der Schwerkraft in bisschen nach unten sinken (nicht viel, von außen kaum wahrnehmbar). Fragen Sie sich: Wie würde sich mein Körper anfühlen, wenn es sich etwas leichter anfühlen würde? Und stellen Sie die Unterschiede fest (Schultern, Nacken, Rücken, Bauch, Brustbereich, etc.).

Jetzt denken Sie wieder an die unangenehme Situation … Was hat sich verändert?

Und wenn Sie wollen, lassen Sie es mich wissen!

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Jasmine Harde
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