Nach der Krise

Gedanken und Fragen zur Reflexion - Alleine und im Team

Ich würde tatsächlich gerne mit einem Coach / Moderator über einige Fragen nachdenken. Bitte melden Sie sich bei mir.

Eine Welt nach Corona

Wahrscheinlich haben die meisten unserer Leser den inspirierenden und in die Zukunft weisenden, Mut machenden Artikel von Matthias Horx bereits gelesen. Wir bei Janus sind gleichzeitig beeindruckt und dankbar, dass der Kollege so früh und so wegweisend reagiert hat. 

Mut werden wir benötigen: In den letzten Jahren (spätestens seit der Wahl Trumps) haben wir uns von einigen Gewissheiten verabschiedet und uns (auch am Janus-Eichentisch in unserer Küche, beim Mittagessen) wieder und wieder gefragt, wie das denn weiter gehen soll: Wenn die Demokratie und demokratische Institutionen so missachtet werden, wenn unsere Mitwelt so hemmungslos ausgebeutet wird, wenn das Gegeneinander mehr und mehr ein Miteinander verdrängt, wenn Konsum auf maßlose Weise zum Fetisch erhoben wird, wenn neoliberale Prinzipien jeden Lebensbereich durchdringen und wir alle nicht mehr wissen, worauf es wirklich ankommt. Wir konnten uns - so wie Sie vielleicht auch - nicht vorstellen, welcher Gorbatchow diesen gordischen Knoten durchschlagen könnte, welche Greta uns soweit aufrütteln könnte, dass sich das fundamental Andere, Notwendige durchsetzt. Oder welches wirtschaftliche Paradigma den mehr oder weniger ungezügelten Kapitalismus ersetzen oder wie unsere geschwächte Demokratie wirksam ergänzt werden könnte, damit sie den wahrhaft demokratiefeindlichen Strömungen gegenüber resilienter werden könnte.

Die Botschaft des Virus

Das erledigt nun also vielleicht dieses Virus. Wir wissen immer noch nicht, wie unsere Wirtschaft in Zukunft besser gesteuert wird oder wie unsere Demokratie sich weiter entwickeln wird. Aber wir sind uns relativ sicher: Historiker und unsere Kindeskinderkinder werden auf den Zeitabschnitt, in dem wir leben, als eine Zeitenwende, als eine Weggabelung zurückblicken. Und wir sind zuversichtlich, dass wir die richtige Abzweigung genommen haben werden. Mit neuen Lösungen und kreativen Veränderungen und bekräftigten Werten.

Denn dieses Virus hat - so scheint es – eine besondere Interventionstiefe: Es erschüttert uns schwer, ohne uns zu zerstören. Nichts wird so sein wie zuvor, aber die Welt insgesamt wird intakt sein. Wir Menschen werden hoffentlich bescheidener, nachdenklicher, vielleicht unabhängiger sein. Da hätte dann ein kluger Schöpfer, ein weises Universum, eine Mutation, großes Glück, suchen Sie das für Sie Passende raus, ganze Arbeit geleistet. Dies könnte der verborgene Sinn der Ereignisse sein: Dass wir einen Irrweg beenden. 

Allerdings nur dann, wenn wir die richtigen Schlüsse ziehen, denn von alleine wird es nicht gehen. Entscheidend wird nun sein, dass wir uns zunächst die richtigen Fragen stellen ... und neue Antworten finden. (Von Kollateralfragen ist im Spiegel am 9.4.2020 die Rede. Auch gut!)

Gute Entscheidungen wachsen auf dem Fundament der richtigen Fragen.

Ein Klick führt Sie zu einer zufällig ausgewählten Frage. Tipp: Klicken Sie sich nicht einfach nur durch. Nehmen Sie sich Zeit, für sich alleine, mit einer vertrauten Person oder mit Ihren Kollegen, Ihrem Team. Lassen Sie die Frage wirken, lassen Sie sich von ihr durch den Tag begleiten. Und bemerken Sie, wie Sie vielleicht in die Antwort hineinleben, wie Entscheidungen in Ihnen reifen. 

(Unser Fragenpool wächst ständig. Gibt es eine Frage, die für Sie besonders wichtig ist? Dürfen wir sie hier mit aufnehmen? Dann senden Sie sie uns, bitte!)

 

Lösungen: Gute Fragen

Öffne Dich den Fragen ...

"Ok, und wie sieht nun die Lösung aus?" - Man kann sie hören, diese berechtigte und oft so einschüchternde und ein wenig selbstgefällige Frage. (Wie oft haben Sie sie von Ihrem Chef schon gehört?) Wir wollen uns davon nicht einschüchtern lassen. Auch, wenn wir – natürlich – keine Instantlösung haben. Wir können Wege beschreiben und diese Wege sind gepflastert mit hoffentlich guten Fragen. An jeden einzelnen, sehr persönlich. An jeden Einzelnen, der Verantwortung trägt oder spürt in wirtschaftlichen Organisationen.

Wir wollen damit beginnen, die richtigen Fragen stellen, um dann – frei nach Rilke – nach und nach und im Diskurs mit anderen, in die Antworten hineinzuleben. Trial and Error inbegriffen. Persönlich und im Unternehmen. Als Führungskraft, Inhaber oder Mitarbeiter.

"Wie? Hier erhalte ich also keine Lösungen? Nur Fragen? Von einem Berater hätte ich aber mehr erwartet!" Ja, das kennen wir. Mit diesem grundlegenden Missverständnis und dem dringenden Wunsch nach Expertenrat haben wir in jedem zweiten Akquisegespräch zu tun. 

... und lebe in die Antworten hinein.

Auch in Coachings dauert es manchmal eine Weile, bis unsere Coachees einen Nutzen darin sehen, dass wir ihren Such- und Lösungsfindungsprozess primär durch Fragen begleiten. (Ganz nebenbei: Ist es nicht wohltuend, wie sich in dieser Krise der öffentliche - auch politische - Diskurs verändert hat? Keine Machosprüche, Standardlösungen, fruchtlose Meinungsstreitereien mehr. Stattdessen: Fragen. Nachdenklichkeit. Zuhören. Zweifeln. Suchen. Kooperation statt sinnloser Streit. Fakten statt Fake.)

Gute Fragen öffnen. Gute Fragen initiieren Suchprozesse und ermöglichen neue, kreative Lösungen. Mit unseren Fragen wollen wir Sie anregen, schon in dieser herausfordernden Zeit und vor allem darüber hinaus nicht zu schnell zur Tagesordnung überzugehen. Sondern Erfahrungen zu reflektieren, neue Erkenntnisse aufzuspüren und zu konservieren, mit sich selbst im Gespräch zu bleiben und mit Ihrem Team, den Menschen in Ihrem Verantwortungsbereich in einen wesentlichen Dialog zu treten.