Drei Fragen an Martina Goldhorn
... Geschäftsführerin und Gesellschafterin bei Janus
Martina, Du bist stark verbunden mit allen Themen rund um Transformation – sowohl intern, wenn es um die Transformation von Janus selbst geht, als auch extern, wenn Du mit unseren Kunden intensiv daran arbeitest. Ich möchte Dich zu einem quasi "elevator pitch" zum Thema Transformation mit Janus einladen. Drei knackige Fragen und drei ebenso knackige Antworten. Ok?
Martina Goldhorn: Ok. War das schon die erste Frage?
Nein, die kommt jetzt: Warum ist die neue Logik der Veränderung so schwierig für Unternehmen?
Martina Goldhorn: Bisherige Wachstums- und Optimierungs(denk)muster passen nicht mehr. Sie waren lange dienlich und haben mehr oder weniger Erfolg gebracht (z.B. Effizienz- und Kostenorientierung sowie bewusst angelegte konkurrierende Zielsysteme im Unternehmen). Jetzt stellen sie sich mehr und mehr als unflexible Krake dar, die behindert, lähmt und Selbstverantwortung und Innovation im Keim erstickt. Das ist eine echte Zerreißprobe für die Unternehmen. Wie komme ich raus aus aufwändig und mühsam antrainierter Managementpraxis und propagiere etwas Neues? Das spielt per se die „alte“ und die „neue“ Welt gegeneinander aus und frustet oft gerade die verdienten Mitarbeiter und Führungskräfte. Das Alte ist gefühlt nichts mehr wert und viele verstehen im wahrsten Sinne des Wortes die Welt nicht mehr ….
Wie geht man grundsätzlich vor, wenn man der neuen Logik der Veränderung folgt?
Martina Goldhorn: Das wichtigste ist, dass die Organisation sich das passende Organisationsbetriebssystem sucht. Das kann mal ein vorhandener Instant-Blueprint sein wie z.B. Scrum. Meistens passt es aber nur für einige Bereiche und oft auch nur in modifizierter Form. Es braucht Mut zu: „So viel Vereinheitlichung wie nötig und so viel Passgenauigkeit wie möglich“. Das wird in der Regel nur schrittweise und durch Erproben und damit verbundenes schnelles Lernen gefunden. Und durch Führungskräfte, die verstehen was die Veränderung auch mit ihnen selbst und ihrer Rolle zu tun hat (Stichwort „reife Persönlichkeit“ bzw. „Fähigkeit zur Reflexion“).
Was kann Janus beitragen?
Martina Goldhorn: Wir haben einen Plan. Und der ist ein Mix aus Beraterhandwerk (Z.B. Power und Force sowie den „need“ checken, dann schrittweise mit den Willigen und Neugierigen loslegen …) und dann vor allem Berater-Haltung. Die Organisation und damit zunächst die Entscheider müssen vor allem den Mut haben, als Organisation den eigenen Weg aufzuspüren. Dazu brauchen sie Berater, die in der passenden Haltung unterwegs sind: Begleiter, Inspirator, Rahmengeber, Verlangsamer, Beschleuniger, Konfrontierer, Feedbackgeber – aber NIE Besserwisser und Blueprint-Verkäufer!