Eine Welt voller Meetings - und wie wir sie lebendiger machen

Doch oft kommen wir aus einem aufreibenden Gespräch mit einer Kundin, aus einem Streit mit einem Kollegen, aus einem verwirrenden Feedback der Vorgesetzten oder aus einer frustrierenden Sitzung, die sich wie eine Endlosschleife angefühlt hat. Und dann? Dann sollen wir sofort voll präsent sein, in den nächsten Austausch eintauchen und produktiv mitdenken. Klingt paradox? Ist es auch – und doch wird es immer wieder so erwartet. Wer das nicht kennt, darf sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Damit Meetings nicht zu tristen Pflichtveranstaltungen verkommen, sondern zu echten Dialogräumen werden, brauchen sie einen guten Start. Ein wirksamer Check-in hilft uns, das Kopfchaos hinter uns zu lassen, die Gedanken zu sortieren und mit wacher Energie “einzuchecken“. Er kann uns mental – und manchmal auch körperlich – durchrütteln und ermöglicht, dass wir unsere Kolleg:innen auf eine neue Weise wahrnehmen und verstehen.

So passiert: ein Leitungsteam, kommunikativ wortreich unterwegs und gerne streitwillig. Sie neigen dazu, schnell in verführerische operative Themen und Lösungen einzusteigen und schaffen es dann wieder schwer, den strategischen Aufgaben, für die sie gebraucht werden, gerecht zu werden. Zu Teilen arbeiten sie seit 20 Jahren zusammen.

Die einfache Frage “Was hat deine Kindheit besonders geprägt” als Check-in – in einer Klausur nach dem ersten halben Tag zum Warmwerden – bringt große Betroffenheit, tiefes neues Verstehen, hohe Anteilname und auch Lachen und verstärkt in außerordentlicher und unmittelbarer Form die psychologische Sicherheit dieses Leitungsteams. Aber bitte Vorsicht: das ist eine Frage, die guten Anlauf und Vertrauen braucht – sie muss anschlussfähig sein.

Was ist ein Check-in genau?

Ein Check-in ist ein bewusst gesetzter, gezielter Impuls zu Beginn eines Meetings. Der:Die Gastgeber:in hatte eine Idee oder beteiligt gleich die Teilnehmenden und bittet um eine Idee. Oft ist es eine Frage, die reihum von allen Teilnehmenden kurz beantwortet wird.

Regelmäßig eingesetzt wird der Check-in zu einem wertvollen Ritual, das Struktur und Energie ins Meeting bringt und viele neue Seiten der Beteiligten sichtbar macht. Mit ein wenig Übung und Vertrauen geht es dann auch richtig tief.

Warum lohnt sich ein Check-in?

 

1. Fokus schaffen – Er hilft, den mentalen Schalter umzulegen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
2. Beziehungen stärken – Offenheit über die eigene Stimmung schafft Vertrauen und Verständnis.
3. Energie aktivieren – Jede:r wird gehört, bringt sich ein und startet mit einer ersten Reflexion.
4. Aktives Zuhören fördern – Wer andere bewusst wahrnimmt, schafft ein respektvolles, sicheres Klima.
5. Teamgefühl stärken – Neue Facetten der Kolleg:innen kennenzulernen, verbindet.
6. Denkanstöße liefern – Gute Fragen setzen Impulse für die weitere Diskussion und Zusammenarbeit.

 

Beispiele für Check-in-Fragen:

 

• „Was hindert mich gerade daran, ganz hier zu sein?“
• „Was war bisher mein Highlight oder Downlight dieser Woche?“
• „Was wäre für mich heute ein optimales Ergebnis?“
• „Würde ich unser Thema heute als Bild malen – wie sähe es aus?“

 

Check-ins: Mehr als nur eine Frage

Fragen sind eine wunderbare Möglichkeit, einen Check-in zu gestalten, aber längst nicht die einzige. Die besten Check-ins sind kreativ und überraschend – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Hier ein paar inspirierende Ideen:

 

• Drei Minuten Stille – Eine kleine Pause für den Kopf, um bewusst im Raum anzukommen.
• Mimik-Check – Jeder zeigt mit einem Gesichtsausdruck, wie er oder sie sich gerade fühlt.
• Geste oder Pose – Die Teilnehmer stellen mit ihrem Körper die Essenz des heutigen Meetings dar.
• Lieblingszitat – Ein inspirierender Satz, der zur aktuellen Stimmung oder Thematik passt.
• Anekdote teilen – Eine kleine Geschichte aus dem eigenen Leben, die überraschende Verbindungen schafft.

 

Meetings müssen nicht energielos und träge starten. Mit einem starken Check-in geben wir ihnen den richtigen Drive!