Janus fragt - Expert:innen antworten #6
Als Genossenschaft baut die Sanacorp Pharmahandel GmbH auf eine starke Gemeinschaft. Wie sich dieser Gemeinsinn in der HR-Philosophie widerspiegelt, darüber sprachen wir mit Maxi Katharina Junge, Leiterin Personalentwicklung, in diesem Interview.
Die Sanacorp Pharmahandel GmbH ist die älteste Apothekergenossenschaft und eines der führenden apothekereigenen Pharma-Großhandelsunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen transportiert und lebt bis heute sowie auch in Zukunft die Idee der Genossenschaft. Das Motto „Gemeinsam für morgen“ bestimmt auch die Personalarbeit, die auf Miteinander, Eigenverantwortung und Vielfalt aufbaut. Wie die Werte zusammenspielen, das verrät uns Maxi Katharina Junge, Abteilungsleiterin Personalentwicklung.
Frau Junge, als Genossenschaft bauen Sie auf eine starke Gemeinschaft. Was bedeutet dies übertragen auf Ihre Personalarbeit?
Wir bauen auf den Menschen und das WIR. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen Sanacorp identifizieren. Denn das schafft Motivation. Und diese Motivation ist die Basis für unseren Erfolg. Wir fragen uns in unserer Personalarbeit: Stärkt das, was wir tun, unsere Sanacorp-Gemeinschaft?
Welche Unternehmenswerte sind für Sie entscheidend für die Führungskultur bei Sanacorp?
Unsere entscheidenden Werte sind partnerschaftliches und faires Miteinander. Diese Kultur des Miteinanders ist für uns die Voraussetzung und Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Eine Zusammenarbeit, die Spaß macht und auf Ebene der Führungskräfte beginnt. Gleichzeitig streben wir danach, unsere Kultur des Führens weiterzuentwickeln, die Eigenverantwortung sowie die Leistungs- und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden zu fördern. Eigenverantwortung ist ein ganz zentraler Wert bei Sanacorp. Darunter verstehen wir die aktive Übernahme von Verantwortung, etwa Entscheidungen so zu treffen, als wäre es das eigene Unternehmen und mit Weitblick Konsequenzen einzuschätzen und abzuwägen.
Auf welche HR-Trends setzen Sie bei der Personalentwicklung und warum?
Wir setzen auf Entwicklungen, die uns als Organisation voranbringen. Ob das aktuelle Trends sind, spielt für uns dabei keine tragende Rolle. Natürlich befinden auch wir uns in einem Transformationsprozess, den wir gut bewältigen wollen und müssen. Dementsprechend fokussieren wir uns auf die Digitalisierung und die Veränderungen sowie Möglichkeiten in der Art des Zusammenarbeitens. Dabei setzen wir unter anderem auf Blended- und E-Learning-Angebote sowie auf die Einführung von OKR (Objectives and Key Results) im Unternehmen. Außerdem arbeiten wir gerade mit Hochdruck daran, unseren Teams durch räumliche und zeitliche Flexibilisierung von Arbeit künftig eine optimale Work-Life-Integration bieten zu können und gleichzeitig unsere Produktivität zu steigern.
Eine Gemeinschaft lebt von „jung und alt“. Wie fördern Sie den Austausch zwischen erfahrenen Mitarbeitern und dem Nachwuchs?
Bei Sanacorp macht uns genau diese Vielfalt so stark. Sehr viele Mitarbeitende blicken auf jahrzehntelange Erfahrung und verfügen über umfangreiches und vielfältiges Know-how. Gleichzeitig bewegen uns die Impulse unserer jungen Kolleginnen und Kollegen, dass wir Bestehendes hinterfragen und Veränderungen anpacken. In Projekten achten wir darauf, dass wir möglichst vielfältig besetzen, um das Beste aus Erfahrung und jugendlichem Elan zu integrieren. Besonders stolz sind wir auf die Kategorie „Kollegen schulen Kollegen“ in unserem Weiterbildungsprogramm. Ein gutes Tool, in dem erfahrene Kollegen ihre Expertise an junge, neue Kollegen weitergeben. Zudem haben wir ein Mentoring-Programm etabliert, das den gewinnbringenden Austausch zwischen den Generationen ermöglicht.
Was wünschen Sie sich von den Leadern von morgen?
Ich wünsche mir, dass sie sich als Vorbild verstehen und ihre Führungsrolle im Unternehmen auch bewusst so leben, dass sie andere inspirieren. Unternehmenswerte zu formulieren und sie in einen vermarktungstauglichen Flyer zu verpacken, das ist das eine. Wirklich glaubwürdig werden sie allerdings erst, wenn auch die Führungskräfte sie in ihrem Handeln vorleben. Dann fällt es den Teams leicht, ihren Führungskräften zu vertrauen und sie zu akzeptieren. Und ich wünsche mir, dass die Leader von morgen ihre Mitarbeitenden darin bestärken, ihren eigenen, ganz konkreten Beitrag zum Gesamterfolg der Sanacorp zu leisten und diesen auch zu benennen. Denn das Verständnis für den Sinn der eigenen Arbeit ist ein absoluter Motivationsfaktor.
Herzlichen Dank für dieses Interview, liebe Maxi Junge!
Fotocredit: Sanacorp