25.08.2017

Leicht-Sinn, oder: Wie ein tanzender Delfin

Ich mag Worte. Ich mag , was sie metaphorisch ausdrücken können, wofür sie stehen können. Eines meiner Lieblingsworte zum Beispiel ist Gleichmut… Aber hier soll es um ein anderes Wort gehen: Leichtsinn.

Über das Wort Leichtsinn bin ich vor kurzem regelrecht gestolpert. Der Duden gibt als Synonyme an: Fahrlässigkeit, Oberflächlichkeit, Torheit, Unachtsamkeit, Unvernunft, Wahnsinn. Also alles Begriffe, die negativ assoziiert werden. Aber wie wäre es wenn man das Wort verändert. Wenn aus Leichtsinn Leicht-Sinn oder Leicht & Sinn würde. Also etwas, das sich leicht anfühlt und dabei Sinn macht. Einladend? Oder paradox, denn Sinn ist nur dort wo es tief ist? Aber wieviel freudvoller fühlt es sich an mit Leichtigkeit nach Sinn zu forschen?

Von dort ist es nur ein kleiner gedanklicher Schritt zu Motivationstheorie. Appetenzmotivation, oder die Anziehungskraft von etwas Positiven, Erfreulichen, Genussvollen, Belohnenden, entwickelt eine eigene Dynamik und wirkt viel stärker als ihr Gegenstück, die Aversions- oder „Weg-Von-“ Motivation. Schon mein Hundetrainer hat mir in der Hundeschule beigebracht, meinen Hund mit „Leckerlies“ zu erziehen (und mit Konsequenz, aber ohne Strafe).

Wie ist das mit uns Menschen in Veränderungsprozessen? Wäre es nicht schön, auch schwierige Veränderungen mit einer Portion Leichtigkeit und genussvollem Annähern an das gewünschte Ziel zu meistern?

Die Psychoanalytikerin Maja Storch hat mit ihrem Züricher Ressourcenmodell eine Methode entwickelt, welche Menschen dabei unterstützt, sich lustvoll zu verändern. Wir bei Janus arbeiten bei dem Seminar „Willenskraft und Konsequenz - Der Tanz mit dem inneren Schweinehund“ nach dieser – von Hirn- und Motivationsforschern wissenschaftlich untermauerten - Methode. Kurz gesagt geht es darum, persönliche Ziele und Wege mit Kraft und Motivation zu versehen, sie quasi aufzuladen mit der eigenen Persönlichkeit. Kopf, Herz und Bauch dafür zu verbinden und zu verbünden. (Hier gibt es mehr Info zum Züricher Ressourcenmodell.)

Es ist ja schon mal nicht schlecht, ein persönliches Veränderungsvorhaben mit dem Motto „Ich beginne damit, meinen Wert nicht mehr an meiner Leistung festzumachen“ zu starten. Um wieviel attraktiver ist jedoch eine – daraus entwickelte - Formulierung wie z.B.: „Genussvoll wie ein tanzender Delfin erlebe ich mich in meinem Tun“? Oder „Stabil wie ein Leuchtturm sende ich meine Signale -– egal welche Brandung vorherrscht“? Wie würde IHR Satz lauten? Und welcher würde SIE wohl mehr und langfristig motivieren?

Damit wir uns richtig verstehen: Mit Leicht-Sinn, Ressourcen und Lust zu arbeiten bedeutet, dennoch das Schwere zu würdigen, das Menschen erleben (müssen). UND es ermöglicht gleichzeitig neue Räume für diejenigen, die bereit sind einzutreten in ihre gel(i)ebte Zukunft.

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Jasmine Harde
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